KESSELS~Erik. MODELS*

120,00

Publisher: KesselsKramer, Amsterdam
Year: 2005
Artist: Kessels~Erik
ISBN: 90-70478-04-8

Erik Kessels. MODELS. A collection of 132 German police uniforms and how they should be worn.

Softcover in cardboard box, design by Jennifer Skupin, edition of 800 copies. 33,5 cm. x 16,5 cm.
Condition: mint
Die deutsche Polizeiuniform ist Modegeschichte.

Der erfolgreichste deutsche Modeschöpfer der Nachkriegszeit, der Berliner Heinz Oestergaard, bekam 1971 seinen wohl wichtigsten Auftrag.
Oestergaard ging mit auf Streife; "da hab ich gesehen, wie Polizisten sich bewegen".
Die Ergebnisse seiner Recherchen wurden ab 1974 ausgeliefert, nach Ansicht des Designers 'ein bundesweit einheitliches Couture-Kostüm'`, schicker, praktischer und vor allem weniger furchteinflüend als das alte Gewand.
Das war bis 1974 nämlich nicht noch oft aus alten Beständen und Entwürfen zusammengewürfelt, die sich schon im 2. Weltkrieg bewährt hatten.

Eine praktisch unübersichtliche Vielfalt verschiedenster Uniformen, mit Eigenheiten in Schnitt und Farbe in jedem Bundesland. Kesselskramer, eine holländische Werbeagentur, hat jetzt genau daraus, den Variationen vor der reformierten Polizeiuniform, ein Buch gemacht. "Models - A collection of 132 German police uniforms and how they should be worn?", in einer limitiertem Auflage von 800 Stück erschienen, zeigt echte Polizisten und ein paar wenige Polizistinnen in ihrer Dienstkleidung. “Models" ist ein obskures Archiv, über dessen ursprünglichen Zweck man nur rütseln kann. Der passionierte Flohmarktsammler Erik Kessels, einer der Gründer von Kesselskramer, fand die hochformatigen Abzüge auf einem Amsterdamer Flohmarkt. "Eine Leidenschaft von mir ist Fotografie", sagt Erik Kessels, "und Fotos sammeln". Es ist nicht das erstemal, dass die Agentur einen solchen Zufallsfund in ein Projekt einbindet: Kramers hatte aus 50er-Jahre-Urlaubsfotos eines spanischen Paares, auch vom Flohmarkt, ein Buch und später eine Ausstellung gemacht. Auch die deutschen Polizeiuniformen werden m??glicherweise bald in einer Ausstellung gezeigt; das Goethe-Institut in Rotterdam meldete Interesse daran an. Kesselskramers, die mit einer mehr als ironischen Kampagne für ein heruntergekommenes Backpacker-Hotel ihren ersten Coup landeten ("Jetzt noch weniger Service als vorher!") und heute auch für Diesel und Heineken arbeiten, sind keine typische Werbeagentur: Sie arbeiten performativ und konzeptionell - ob sie Möbel herstellen, die die Kunden selbst komplettieren müssen (“Unfinished Furniture"), ob sie für Fair Trade Cargo-Container in von jedem benutzbare Medien-Labs umfunktionieren - oder eben Bücher machen, deren Botschaft auf den ersten Blick allzu offensichtlich erscheint, wie "Models": Eine Sammlung und eine Anleitung. Mehr nicht? Bei dem Fotofund von Erik Kessels liegt die Vermutung nahe, dass kurz vor der Oestergaardïschen Design-Offensive der deutsche Bestand archiviert werden sollte. Das Charmante daran ist, dass die Polizisten selbst als Models und Fotografen eingesetzt wurden. "Models" zeigt also nicht nur die teils sehr martialischen Uniformen, mit denen schon die Studenten in den späten 1960ern konfrontiert wurden - die Medienresonanz auf die Erschie???ung des Studenten Benno Ohnesorgs 1967 bei der Schah-Demonstration in Berlin war übrigens einer der Gründe dafür, Oestergaard "freundlicher aussehende Uniformen" entwerfen zu lassen. "Models" zeigt vor allem Laiendarsteller, linkische Körperhaltungen, m???de Gesichter, glänzende Stinnpartien. Aufgenommen in Dienstzimmern, vor einem mau gerafften Vorhang oder draussen mit Hund, Motorrad oder beidem. Als letzte Doppelseite wird die neue, "für die Polizisten des Bundes und der länder einheitliche Uniform" präsentiert, mit Stolz, einem speckigen Lächeln und in Nahaufnahme. All das wirkt ziemlich retro, sehr deutsch, und ist lose gebunden präsentiert, nur mit den bürokratischen Kommentaren versehen, die Kessels auf den Rückseiten der Fotos fand: "Sommerdienstanzug für Verkehrsbereitschaftsbeamte - Saarland" oder "Wasserschutzpolizei / Kleiner Dienstanzug - Baden-Würrtemberg".(Text von: Stephanie Wurster/Goethe Institut)

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